Description
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Neben den unter (3) beschriebenen herausragenden Eigenschaften gibt es hier Folgendes zu ergänzen:
Keramik ist ein schlechter Wärmeleiter und hat eine relativ geringe spezifische Wärme. Das heißt, es ist in sich ein kühles Material und eignet sich daher gut für Lagertöpfe – im Gegensatz zu Holz zum Beispiel. Je dicker die Wandung und das Gewicht eines Keramiktopfes, desto besser kühlt er das Lagergut. Vorteilhaft ist eine Form, die höher ist als breit, damit die Konvektion gesichert ist. Diese Form ist eher unüblich, da solche Überlegungen wohl nicht gemacht wurden. Er spart außerdem Platz, denn die meisten Mitmenschen beklagen ihre zu enge Küche. Das Brot stockt nicht, weil es im Topf hochkant und schräg gelagert wird. Dadurch ist die Auflagefläche nicht nennenswert, denn das ist hierfür die Hauptursache.
Während des Lagerns verlieren Kartoffeln, Gemüse, Äpfel und auch Brot Wasser. Das führt zu Verdunstungskälte, aber auch zu Schimmelbildung. Letztere vermeiden wir durch eine gute Belüftung und darum sollten sich, speziell beim Brottopf, im unteren Bereich Löcher befinden. Die Größe und Anzahl richtet sich nach der Lagertemperatur. Je wärmer der Raum ist, umso mehr muss die Luft zirkulieren, da mehr Wasser vom Lagergut abgegeben wird. Natürlich trocknet das Brot dadurch auch etwas schneller. Der Deckel schließt nicht luftdicht ab. So entsteht im Gefäß ein dauerhafter, geringer Luftstrom. Wärme steigt mit der Luft und der Feuchtigkeit nach oben. Über den Deckelfalz entweicht diese Feuchtigkeit, weil durch die vertikale Bauart, ein Sog wie bei einem Schornstein entsteht.
Leider ist die Ansicht verbreitet, dass ein Brottopf atmen und deshalb aus unglasiertem Steingut oder auch aus anderen Materialien bestehen sollte (Terrakotta im heutigen Volksmund genannt). Der Scherben von Steingut ist im Gegensatz zu Steinzeug nicht vollständig dicht gebrannt und in einen offenporigen Ton wandern leicht organische Partikel hinein. Diese fangen nach gewisser Zeit an zu schimmeln. Aus dem Scherben ist der Schimmel nicht mehr heraus zu bekommen und er infiziert auch das erneut aufbewahrte Brot (Schimmel ist resistent bis 800 °C). Hier hilft nur, wasserdicht gesintertes Steinzeug zu benutzen – mit oder ohne Glasur.
Für die Herstellung eines funktionierenden Brottopfes ergeben sich also folgende Kriterien:
1. Brottöpfe sind aus relativ dickwandigem Steinzeug.
2. Sie sind höher als breit.
3. Im unteren Bereich gibt es Löcher für den Luftzug.
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